Weil der Fritzfood-Fritz nach wie vor im gedanklichen Urlaub weilt, hat sich ein anderer Mondseer Hausmannkost-Küchenchef bereit erklärt, den Meister zu vertreten: Konstantin Immergut. Der Name ist natürlich ein Pseudonym – aber für wen, das wird nicht verraten. Nur soviel: Es handelt sich um einen welterfahrenen, kosmopoliten Küchenchef, der schon viel gesehen hat und auf einen konkurrenzlos breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Bis Fritz wieder an den Kochtöpfen steht, wird Konstantin ihn ab sofort vertreten.
Mondsee, das ist nicht nur der Ort, an dem der Himmel – manchmal zumindest – blauer scheint und die Berge sich im Wasser spiegeln, sondern auch eines der vielen Zuhause eines wahren Meisterwerks der österreichischen Küche: der Leberknödelsuppe. Diese urige Suppe ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Stück Heimatgeschichte – und das Beste daran: Sie schmeckt wie bei Oma, nur dass ich die Knödel diesmal selbst mache.
Bevor wir jedoch unsere Nase in den dampfenden Topf halten, lassen Sie uns eines feststellen: Leberknödelsuppe ist mehr als nur eine Mahlzeit. Sie ist ein Trostspender, eine Liebeserklärung an die Tradition und ein unvergessliches Erlebnis für den Gaumen. Und da die Zubereitung einer guten Leberknödelsuppe so viel mehr ist als das bloße Kochen, habe ich mich entschieden, Ihnen dieses Rezept mit all seinen Feinheiten und vielleicht auch ein wenig Humor näherzubringen. Also, schürzen Sie sich die Schürze, rollen Sie die Ärmel hoch, und lassen Sie uns gemeinsam in die Welt der Leberknödel eintauchen!
Zuerst einmal: Sie benötigen gute Zutaten. Ein Leberknödel braucht keine Schnickschnack-Extras, sondern ehrliche, bodenständige Produkte. Also, besorgen Sie sich bitte:
- 500 g Rinderleber – für die Authentizität und den kräftigen Geschmack.
- 200 g Semmelwürfel (am besten altbacken, der Duft von gestern lässt sich nicht nachahmen).
- 1 Zwiebel – gehackt, damit sie der Leber den nötigen Pfiff gibt.
- 2 Eier – für die Bindung, schließlich soll der Knödel nicht auseinanderfallen.
- 50 g Butter – für den Geschmack, schließlich wollen wir ja nicht, dass der Knödel trocken wird.
- Petersilie, Salz, Pfeffer – für das gewisse Etwas.
- Etwas Mehl – zum Binden, weil Knödel eben auch ihre Form behalten müssen.
Und dann natürlich Brühe, die Grundlage jeder ordentlichen Suppe. Am besten eine kräftige Rinderbrühe, die Sie entweder selbst machen (was mit Liebe und Zeit verbunden ist) oder aus dem Glas holen, wenn es schnell gehen muss. Doch Vorsicht: Fertigbrühe kann auch zu einer kleinen Geschmackskatastrophe führen, wenn sie nicht auf Qualität achtet. Also vielleicht lieber doch die eigene Brühe ansetzen!
Zunächst müssen wir die Leber auf den Grill setzen, sozusagen. In Wahrheit heißt das, dass Sie die Leber in kleine Stücke schneiden und in einer heißen Pfanne mit etwas Butter anbraten. Dabei darf sie ruhig eine schöne braune Farbe annehmen – schließlich geht es hier um Geschmack. Keine Angst, wenn es zu Beginn ein bisschen riecht, das verfliegt. Wer übrigens noch nie mit Leber gearbeitet hat und an diesem Punkt das Gefühl bekommt, etwas sei schiefgegangen, dem sei gesagt: Es wird besser. Vertrauen Sie mir!
Nachdem die Leber eine schöne Bräunung erhalten hat, nehmen wir sie aus der Pfanne und lassen sie etwas abkühlen. Denn wer will schon heißen Leberknödel in der Hand haben.
Während die Leber etwas abkühlt, hacken wir die Zwiebel fein und braten sie in der gleichen Pfanne an, in der wir eben die Leber hatten – die Zwiebel soll das restliche Aroma aufnehmen und sich mit dem Butterschmalz vereinen. Dann nehmen wir sie vom Herd und lassen sie ebenfalls ein bisschen abkühlen.
Jetzt kommt der Moment, in dem wir alle Zutaten vereinen: Semmelwürfel, die abgekühlte Leber, die Zwiebeln, die Eier, Butter und Petersilie. Und, wie könnte es anders sein, natürlich Salz und Pfeffer. Was wir jetzt brauchen, ist Ihre Hände! Kneten Sie alles gut durch, bis sich die Masse zu einer formbaren Teigmasse verbindet. Falls es zu feucht ist, können Sie mit etwas Mehl nachhelfen.
Sobald die Mischung so richtig schön zusammenhält, geht’s ans Formen der Knödel. Hier kommt das Geheimnis eines perfekten Leberknödels: Er darf nicht zu groß sein, sonst wird er beim Kochen zäh, aber auch nicht zu klein, sonst verliert er beim Zubereiten seine ganze Substanz. Also, etwa walnussgroß sind ideal. Nun geht’s ab in den Topf mit siedendem Salzwasser. Wenn die Knödel sinken, wissen Sie, dass Sie alles richtig gemacht haben. Jetzt heißt es Geduld. Lassen Sie die Knödel für etwa 20 bis 30 Minuten sanft köcheln, damit sie ihre Form behalten und durchziehen können.
Während die Knödel im Wasser ihre Würde bewahren, können Sie sich der Brühe widmen. Idealerweise haben Sie jetzt eine richtig kräftige Rinderbrühe zur Hand, die Sie sanft erhitzen und nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn Sie es besonders verfeinern wollen, können Sie noch etwas Muskatnuss und frische Kräuter hinzufügen – je nachdem, wie viel Gourmet in Ihnen steckt. Sobald die Knödel gar sind, können Sie sie aus dem Wasser nehmen und vorsichtig in die heiße Brühe geben. Richten Sie alles in tiefen Tellern an und voilà: Fertig ist Ihre Leberknödelsuppe! Ein Spritzer frischer Zitronensaft oben drauf und – wenn es gerade passt – eine gute Portion frische Petersilie.
Also, viel Spaß beim Nachkochen! Und vergessen Sie nicht: Die besten Leberknödelsuppen entstehen immer mit einem Lächeln und einem gewissen Maß an „Zugabe“, die der Koch dem Rezept schenkt. Guten Appetit, Euer
Konstantin Immergut