Start Siegls Senf Dieses Integrationsversagen führt ins Desaster

Dieses Integrationsversagen führt ins Desaster

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45 Prozent der Erstklässler in Wiens Volksschulen beherrschen nicht ausreichend Deutsch, um dem Unterricht folgen zu können, und werden deshalb als „außerordentliche Schüler“ geführt. Auch in Oberösterreich, Vorarlberg oder in der Steiermark liegt diese Quote bereits bei 20 Prozent, in Tirol hat sie sich innerhalb von sechs Jahren auf 15 Prozent verdreifacht. Der Pflichtschullehrervertreter Thomas Krebs sagt über die Taferlklassler: „Es liegen Welten zwischen den Kindern. Biologisch sind die Kinder zwar alle gleich alt. Ihr Entwicklungsstand reicht aber vom Kleinkind bis zum wirklich sehr reifen Volksschulkind.“ Eine Wiener Lehrerin berichtet im „Standard“, dass es nicht nur an der Sprache mangle. Viele Schüler könnten sich selbst nicht richtig anziehen, keinen Stift halten und nicht mit Messer und Gabel essen. Die Kinderbetreuung wurde offensichtlich meist vom Smartphone übernommen.

Der Großteil der Politik nimmt das eher achselzuckend zur Kenntnis. Motto: Was soll man denn machen? Dabei ist die Situation längst untragbar geworden und stellt eine Tragödie für die Schüler selbst dar, denen man damit jede Menge Chancen für ihr späteres Leben nimmt. Aber auch für die Mitschüler, deren eigenes Lernen damit massiv gebremst wird, und für die Lehrer, die man in den Burn-Out treibt, sind diese Zustände untragbar. Letztlich ebenso für die Gesellschaft, die qualifizierte Arbeitskräfte und überzeugte Demokraten bräuchte, und stattdessen zu viele Sozialhilfeempfänger und religiöse Fundamentalisten bekommt – ein Weg ins wirtschaftliche und sicherheitspolitische Desaster.

Zumindest ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr wird politisch diskutiert. Doch schon jetzt besuchen mehr als 90 Prozent der Vier- bis Fünfjährigen einen Kindergarten – offensichtlich ohne ausreichenden Erfolg. Wie kann es also sein, dass Kinder nach zwei oder drei Jahren im Kindergarten die deutsche Sprache nicht beherrschen? Sind es Kindergärten, betrieben von migrantischen Communities, die nicht willens oder fähig sind, die deutsche Sprache entsprechend zu vermitteln? Gibt es zu viele Halbtagskindergärten, in denen die Zeit einfach zu kurz ist? Oder reichen die Kapazitäten der Kindergärten nicht aus, gibt es zu wenige Elementarpädagoginnen und zu große Gruppen, um die Aufgabe bewältigen zu können? Vermutlich von allem etwas und deshalb muss an allen drei Hebeln angesetzt werden.

Die bestehende Kindergartenpflicht hilft nach Meinung von Lehrervertreter Krebs jedenfalls wenig, denn die gebe es nur auf dem Papier. „Wenn ich Regeln habe, die nicht eingehalten werden, aber auch nicht sanktioniert werden, dann sind diese Regeln wertlos.“ Es sei zwar beschämend, aber es brauche Sanktionen für nicht kooperative Eltern, so der Christgewerkschafter.

Die Wiener FPÖ fordert die Einführung eines verpflichtenden „Sprachscreenings“ für alle dreijährigen Kinder. Sollten die Deutschkenntnisse der Kinder zu gering sein, sollen sie gemeinsam mit ihren Eltern zu Sprachkursen verpflichtet werden. Nicht alles, was von der FPÖ kommt, muss automatisch eine schlechte Idee sein.

Ganz ohne Druck auf die Eltern wird es nicht gehen. Offenbar ist es dem Sozialstaat Österreich in zu vielen Fällen nicht gelungen, Zuwanderern klarzumachen, dass die Beherrschung der Landessprache für ihren Nachwuchs nicht bloß ein freundliches Angebot darstellt, sondern notwendig ist. Zum Teil denkt man – vor allem im linken Eck – noch immer, Kinder würden Deutsch automatisch im spielerischen Umgang mit österreichischen Kindern am schnellsten lernen. Bei Kindergartengruppen und Klassen mit mehr als 90 Prozent Migrationsanteil sollte man sich von dieser Illusion schleunigst verabschieden. Da lernen dann eher die paar österreichischen Kinder Arabisch oder Türkisch. +++