Da war mein Erstaunen ganz schön groß. Genauso groß wie das Masthendl. Denn – ein Masthendl mit einem Gewicht von mehr als 2 Kilo! Das sieht man heutzutage eher selten. Doch der Hendlzüchter meines Vertrauens hat sich meiner erbarmt und mir das Huhn länger auf der Wiese gelassen und noch einige Wochen zusätzlich gemästet. Da kommt dann eben so ein riesiges Trumm zustande …
Dann fand ich im Supermarkt noch eine Kiste mit herrlichen Amalfi-Zitronen. Ebenfalls riesig und wunderbar gelb leuchtend lagen sie da, als hätten sie nur auf mich gewartet. Alles klar also, mein Plan für das Wochenende stand fest: ein Zitronenhuhn muss auf den Tisch.
Das Zitronenhuhn also: Als erstes wird das Huhn mit kaltem Wasser gut gewaschen und anschließend mit Küchenpapier sorgfältig getrocknet. Mit der Geflügelschere das Hendl dann in acht Teile schneiden. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit einer Mischung aus Olivenöl und dem Saft aus einer Amalfi-Zitrone marinieren – und einige Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Nur so nebenbei: Bevor ich die Zitrone auspresse, schäle ich sie vorsichtig und schneide die Schale feine Streifen. Diese gebe ich in hochwertiges, kalt gepresstes Olivenöl und lasse die Schale einige Tage ziehen. Danach abseien und ein fein duftiges Zitronenöl für Salat oder Mozzarella ist fertig.
Jetzt aber zurück zum Huhn. Das Backrohr auf 170 Grad aufheizen. In der Bratpfanne dicke Kartoffelscheiben und Zwiebelringe leicht anbraten. Die Zwiebel sollten dabei nur glasig aber nicht braun werden. Jetzt die Hendlteile darauf legen und mit Zitronenscheiben belegen. Nun die Pfanne für etwa eineinhalb Stunden ins Backrohr geben. Die Hendlteile immer wieder mit der Zitronen-Olivenöl-Marinade übergießen. Am Ende der Garzeit bei Bedarf die Temperatur im Backrohr erhöhen oder die Oberhitze zuschalten um schöne, karamelisierte Zitronenscheiben zu erhalten. Die Pfanne auf den Tisch stellen – und ein fruchtig-fleischiger Geruch lädt zum Zugreifen ein.
Eine Schüssel frischer Blattsalat und ein oder zwei Gläser Gelber Muskateller aus der Steiermark vollenden ein genussvolle Mahlzeit.
In diesem Sinne wünsch ich euch einen schönen Tag und bleibt mir wohl gewogen,
Euer Fritz