Start Siegls Senf Tschetschenien gegen Syrien 4:1

Tschetschenien gegen Syrien 4:1

438
0

Bereits dreimal innerhalb einer Woche trafen sich in Wien Mitglieder von rivalisierenden Gruppen zur Straßenschlacht. Flashmobs, um vor U-Bahn-Stationen aufeinander einzuprügeln und einzustechen. Auf der einen Seite vor allem Tschetschenen und vermutlich einige Türken, auf der anderen Seite Syrer und vermutlich Afghanen. Die Waffen der Wahl: Hämmer, Schlagstöcke, Messer, abgebrochene Flaschen und sogar Pistolen. Bisher gab es fünf Schwerverletzte.

In einer öffentlichen Telegram-Gruppe, in der vor allem Tschetschenen den Ton angeben, stand anschließend: “Hoffe eure Verletzten sterben noch ihr Hunde.” Gemeint sind die Syrer. Diese Telegram-Gruppe weist laut „Standard“ mehr als 3000 Mitglieder auf und Videos dieser „Kriege“, wie sie es selbst nennen, werden gerne geteilt.

Man schätzt, dass zwei bis drei Prozent aller Tschetschenen mittlerweile in Österreich leben. Sie kamen vor allem nach der Machtübernahme von Ramsan Kadyrow 2007 und erhielten in hohem Maße Asyl. Mittlerweile hatten sie also mehr als 15 Jahre Zeit, sich mit den österreichischen Werten vertraut zu machen, die Syrer immerhin bis zu zehn Jahre.

In vielen Fällen scheinen diese Integrationsbemühungen offensichtlich nicht besonders weit gediehen zu sein. Natürlich müssen die Schulen in ihrer wertvollen Arbeit diesbezüglich verstärkt werden, müssen die Verbände dieser Communitys mehr eingebunden werden, ihnen vermittelt werden, dass Messer hier kein Symbol der Männlichkeit und kein Mittel der Konfliktlösung darstellen.

Gleichzeitig sollte man sich endlich von der bequemen Illusion verabschieden, dass alle geflüchteten Menschen aus einer finsteren post-sowjetischen oder arabischen Diktatur letztlich so leben wollen wie wir, wenn man ihnen nur die Chance dazu gibt.

Österreich soll für Menschen, die aus Kriegsgebieten flüchten, ein Zufluchtsort bleiben. Wenn aber manche den Krieg mitnehmen und hier als Kleinkrieg ausleben wollen, dann haben sie die Gastfreundschaft missbraucht und sollten des Hauses verwiesen werden.

Tschetschenien ist eine russische Teilrepublik. Kadyrow regiert autokratisch, aber es herrscht offiziell Frieden. Kein Grund also, nicht Menschen dorthin zurückzuschicken. Damit nicht mehr im Forum des „Standard“, üblicherweise kein Hort der Fremdenfeindlichkeit, gepostet werden muss: „Weiß jemand, wann heute das Ländermatch Tschetschenien gegen Syrien los geht?“ +++