Start Siegls Senf Blick zurück – ohne Zorn, aber mit Verwunderung

Blick zurück – ohne Zorn, aber mit Verwunderung

332
0

Wir haben eher schon damit gerechnet, dass das „Super-Wahljahr“ 2024 gar nicht so super ausfallen wird. Aber mit einigem konnten wir innenpolitisch wirklich nicht rechnen.

Oder hätten Sie zu Beginn des Jahres etwa erwartet, dass

  • die seit 1987 den Wirtschaftsminister stellende ÖVP im Wahlkampf einen Regimewechsel in der Wirtschaftspolitik fordern würde
  • die Grünen, die bei Sebastian Kurz noch eine „untadelige Person“ im Bundeskanzleramt gefordert hatten, Lena Schilling als EU-Spitzenkandidatin aufstellen würden und bei Kritik dann mit einem „Privat – Betreten verboten!“-Schild reagieren würden
  • für eben diese Grünen bald darauf durch Leonore Gewessler die Regierungschancen vollständig renaturiert würden
  • es bei den ­beiden ehemaligen Großparteien nicht einmal mehr für eine regierungsfähige Mehrheit reichen würde und sie die Neos ins Regierungsboot holen müssten
  • wir uns noch „griechische Verhältnisse“ wünschen würden, da in Griechenland als Überraschung 13,5 Mrd. Euro Budgetüberschuss bleiben, während bei uns das Budgetloch jede Woche noch grösser ausfällt und bald die EU-Troika einfliegen wird
  • man drei Monate braucht, um unter den drei Parteien auszuverhandeln, in wie vielen Jahren man das Budget sanieren will
  • man sich dann auf sieben Jahre Budgetsparkurs einigt, damit Volkskanzler Kickl die Hauptlast überbleibt
  • drei Monate nach der Nationalratswahl die FPÖ in Umfragen fast so stark ist wie ÖVP und SPÖ zusammen (37:41)
  • am Ende des Jahres wieder einmal Sebastian Kurz als Zukunftshoffnung der ÖVP gehandelt würde.

Wer all dies tatsächlich vorausgesehen hat, verdient es, sich mit Prof. Filzmaier den Platz neben Armin Wolf im ZiB2-Studio zu teilen und überdies noch die „Astro-Show“ des ORF zu übernehmen. +++