Start Business As Usual Wenn Ball und Millionen rollen: Was unser Team wert ist und was...

Wenn Ball und Millionen rollen: Was unser Team wert ist und was der ÖFB damit verdient

811
0

In fünf Tagen kickt die österreichische Fußball-Nationalmannschaft ihre Teilnahme an der Europameisterschaft in Deutschland an – es geht im ersten Match gegen die Superstars von Frankreich. Beinahe eineinviertel Milliarden Euro ist der Kader der Franzosen laut dem Statistikinstitut “Statista” wert. Allein Superstar Kilian Mbappé kostet demnach theoretisch 180 Millionen Ablöse. Weil er gerade aufgrund seines ausgelaufenen Vertrages bei Paris St. Germain ablösefrei zu Real Madrid wechselte, darf man annehmen, dass er dafür ein Handgeld in dreistelliger Millionenhöhe kassiert hat. An diesem Extrembeispiel sieht man schon: Im modernen Fußball rollen die Millionen. Das gilt vor allem in einem Endrunden-Jahr wie dem heurigen mit der Euro.

Schauen wir deshalb einmal ins vergleichsweise bescheidene Österreich und stellen die Frage: Rollen mit dem Ball auch hierzulande die Millionen?

Einfach Antwort: ja. Aber nicht so viele und nicht so schnell. Der Kaderwert des heimischen Nationalteams rund um David Alaba beläuft sich nicht ganz auf eine Viertelmilliarde Euro, 238 Millionen weist das Portal transfermarkt.at für die Austro-Kicker in ihrer Gesamtheit aus. Wertvollster Spieler ist Konrad Laimer mit einem Marktwert von 30 Millionen Euro, gefolgt vom in Frankreich spielenden Voitsberger Kevin Danso (25 Millionen) sowie vom  bereits ein wenig in die Jahre gekommenen David Alaba und von Marcel Sabitzer, beide mit jeweils 20 Millionen. Der aktuelle Fließband-Torschütze Christoph Baumgartner ist vergleichsweise bescheidene 18 Millionen wert. Unsere Kicker bewegen also durchaus Millionen, sind von den internationalen Superstars jedoch mehr als ein halbes Spielfeld entfernt.

Und wie sieht es wirtschaftlich mit dem ÖFB aus, dem österreichischen Fußballbund? Gar nicht einmal so schlecht. Der ÖFB kassiert immerhin 9,25 Millionen Antrittsgeld zur Euro, pro Sieg eine und für jedes Unentschieden bei der Euro eine halbe Million. Das Achtelfinale brächte noch einmal 1,5 Millionen an Prämien. Würde das Austro-Team Europameister und gewänne dabei alle Spiele, flössen immerhin 28 Millionen Euro an Prämien in die Verbandskassen. Der ÖFB kassiert derzeit übrigens an Sponsoring allein für die Männer-Fußballnationalmannschaft an die 13 Millionen pro Jahr, ziemlich genau 25 Sponsoren passen das Geld in den heimischen Strafraum. Das ist nicht schlecht, das gesamte Sponsoring aller ÖFB-Teams stellt die wichtigste Einnahmequelle für den Verband dar, der pro Jahr 55 bis 60 Millionen Umsatz macht. Und noch eine Zahl zum Schluss: Der Werbewert der Männer-Nationalmannschaft liegt seit Jahren konstant um die 100 Millionen Euro pro Jahr, manchmal ein wenig darunter, manchmal ein wenig darüber. Heuer, also im Euro-Endrundenjahr mit dem gesteigerten öffentlichen Interesse, dürfte er bis zu 120 Millionen betragen. +++