Start Business As Usual Wie man in der Krise zum Teflon-Unternehmen wird

Wie man in der Krise zum Teflon-Unternehmen wird

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Immer mehr Krisen – zuerst der allgemeine Corona-Wahnsinn mit dem desaströsen Pandemie-Management der Regierung. Im Anschluss überfiel Russland die Ukraine – mit allen katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft. Zum Beispiel die galoppierende Inflation mit der wahnwitzigen Steigerung der Energiepreise im Gefolge – deren Sinken dann im Übrigen bis heute alles andere als vollständig an die Konsumenten und Unternehmen weitergegeben wurde. Schließlich nun das neue, völlig überzogene und an den tatsächlichen Problemen vorbei gehende neue Lieferkettengesetz der EU. Dazu die grundsätzlich schwierige geopolitische Lage, die überbordende Bürokratie, die dramatische Überregulierung des Lebens seiner Bürger und Unternehmen durch den Staat. Das alles hat die Stimmung innerhalb der Wirtschaft in Österreich in den Keller sinken lassen. Auch wenn Wachstum ein veraltetes Kriterium für das nachhaltige Prosperieren einer Wirtschaft ist – nach wie vor zeigt das Vorliegen einer Stagnation echte Probleme an. Und die hat Österreichs Wirtschaft.

Was tun? Zum einen einmal sind alle Beteiligten aufgefordert, unfähige Politiker und Standesvertreter abzuwählen. Die ÖVP, die in der Wirtschaftskammer seit Jahrzehnten das Sagen hat, hat diese Institution zu einer Art Selbstbedienungsladen für Funktionäre, zu einer Hochburg der Bürokratie ausufern lassen. Die WKO ist so etwas wie die dunkle Seite der Macht. ÖVP-Wirtschafts- und Finanzminister haben in ihren Ämtern in den vergangenen 30 Jahren so unglaublich viel schleifen und verkommen lassen, dass man sagen muss: Diese Partei kann Wirtschaft nicht. Die Grünen können Wirtschaft erst recht nicht, selbst wenn ihr Parteichef Ökonom ist. Was bleibt da? Die SPÖ unter ihrem neuen Parteichef scheint ein blasser Aufguss aus längst vergangenen Klassenkampf-Tagen zu sein. Die Rezepte von früher sind heute, Jahrzehnte später, blanker Unsinn. So wie Babler es machen will, geht es sicher nicht. Die FPÖ? Die hat immer dort, wo sie in den vergangenen Jahren Verantwortung übertragen bekam, eindrucksvoll bewiesen: Sie kann es nicht nur nicht, sondern die FPÖ und ihre rechten Recken können eigentlich gar nichts. Die Neos? Man könnte ihnen womöglich die Chance zum Erbringen des Nachweises geben, dass sie das, was sie behaupten, auch tatsächlich hinkriegen. Ihr großes Problem sind allerdings die zweiten Reihen – gute Leute an vorderster Front, das reicht nicht. Dahinter kämpfen die Pinken immer noch mit einem echten Nachschubproblem. Bierpartei? KPÖ? Nun ja, mit Verlaub – Wirtschaft haben die eher nicht so drauf.

Eine düstere Lage also, in der Österreichs Wirtschaft steckt. Was die Unternehmen tun können, um mit all dem zurecht zu kommen: Nicht viel, zumindest aber die Zeit nützen. Expansion ist schwierig, also täte man gut daran, das eigene Haus zu duechzuputzen. Vier Punkte gibt es, wo man anpacken könnte.

Erstens: totale Kostentransparenz. Womit verdiene ich mein Geld? Womit verliere ich es? Was schließe ich daraus? Das sind die Fragen, die spätestens in einer Krise beantwortet und – falls die Antworten nicht gut ausfallen – gelöst werden müssen. Damit man zuerst einmal die Krise überlebt, dann in besseren Zeiten Resilienz aufbauen und der nächsten Krise gelassen entgegenblicken kann.

Zweitens: intelligent diversifizieren. Man muss spätestens eine Krise nützen, um sich diversifizierter aufzustellen. Sehr oft sind Geschäftsmodelle nicht mehr zeitgemäß, haben sich überlebt. Es gilt, neue zu entwickeln. Auch zusätzliche – damit man ausweichen kann, wenn irgendwo einmal etwas nicht oder nicht mehr klappt. Wer nichts zum Ausweichen hat, ist in einer Krise bald einmal handlungsunfähig.

Drittens: den Ressourceneinsatz hinterfragen. In guten Zeiten neigen wir alle dazu, Fett an Stellen anzusetzen, wo es nichts verloren hat. Bei Unternehmen heißt das: Finanzielle und sonstige Mittel werden, kann man druckfrei agieren, ganz gerne zunehmend schlampiger verwendet. Das rächt sich, wenn Gewitter im Anzug sind. Der klare, schlanke und effiziente Ressouceneinsatz ist fast so etwas wie ein Zaubermittel gegen Krisen-Herausforderungen.

Und viertens: die Soft Skills aufpolieren. Wann, wenn nicht in der Krise, ist die beste Zeit zum Nachdenken, ob man wirklich die richtigen Leute hat. Ob die richtigen Leute auch tatsächlich an den richtigen Stellen im Unternehmen eingesetzt sind. Was man tun kann, um die richtigen Leute nicht nur im Unternehmen, sondern auch motiviert zu halten.

Wer diese vier Punkte spätestens in der Krise – besser natürlich schon davor – beherzigt, hat gute Chancen, sein Unternehmen in eine Teflon-Firma zu verwandeln. Der Krisen dann nichts mehr anhaben können. +++