Samstags Vormittag ist Bauernmarkt in Mondsee. Zu dieser Jahreszeit hält sich der Andrang an kauflustigen Leuten in Grenzen, aber man trifft immer wieder den einen oder anderen Bekannten. Von Käse über Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch bis zu Speck und vielen anderen Leckereien ist das Angebot recht vielfältig.
Dieses Mal war ein Kurzbesuch beim Metzger und am Gemüsestand angesagt. Der Gemüsestand wäre kurz vorher beinahe von einer scharfen Windböe umgeworfen worden und die Standler waren schon am Abbauen. Meinen Bedarf an weißen Zwiebeln und frischem Knoblauch konnte ich gerade noch decken. Danach auf zum Metzger. Der stürmische Wind und der beginnende Regen hatten die meisten Marktbesucher schon vertrieben und es war genug Platz, das Angebot zu bestaunen. Außerdem verschafften mir zwei Damen mit ihrer endlosen Diskussion, wer wohl zu Ostern zum Essen kommen würde, ob das Gewünschte Zeit – man wusste noch nicht genau, was und wie viel es sein sollte. Manchmal würde es sich lohnen, hätte ich am liebsten zur Diskussion beigesteuert, bereits vor dem Einkauf einen ungefähren Plan zu haben. Aber selbstverständlich schwieg ich, man ist ja Gentleman.
Ich entschied mich dann für eine Kalbsniere. Viele bekommen schon beim Gedanken an Innereien leichtes Unbehagen. Dabei sind Leber, Herz, Niere, Milz und Lunge ein wahrer Genuss. Milzschnitten zum Beispiel: Milz faschieren, mit Salz, Pfeffer, gehackten Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch würzen. Ein Ei und etwas Obers untermischen, auf eine Scheibe Toastbrot streichen und in Öl backen. In Rindsuppe serviert: eine Delikatesse.
Für meine Kalbsniere habe ich aus gekochten Kartoffeln, würfelig geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch und Kräutersaitlingen ein Gröstl bereitet. Die Kalbsniere in Scheiben geschnitten, zart rosa gebraten und mit dem Gröstl auf einem Teller angerichtet. Einfach, aber einfach köstlich. Dazu ein Glas Riesling und der Tag ist gerettet.
Zu Herz und Lunge gibt es das nächste mal Vorschläge für die Zubereitung.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Sonntag und bleibt mir wohl gewogen.
Euer Fritz