Die westliche Südsteiermark heißt “Steirische Toskana”, und das nicht von ungefähr. Sanft rollend bewegt sich ein Hügelland von der Mur mäßig ansteigend in Richtung Westen, bis es sich schließlich zur Koralm hinauf auf eine Höhe von immerhin rund 2000 Meter streckt. dort oben endet die Steiermark und es geht auf der anderen Seite rasant hinunter ins Kärntnerische.
Lang davor jedoch, etwa auf halbem Weg zwischen der Mur und der Koralm, ungefähr bei Deutschlandsberg, erhebt sich ein sanfter Kogel, an dessen Fuß ein kleiner See liegt: der Demmerkogel. Er ist best of Südsteiermark, denn hier wimmelt es nur so von Weingärten, Buschenschenken und Kastanienwäldern. Vor allem im Herbst ist der Demmerkogel ein absolutes Muss für sonntägliche Spaziergänger, die nebenbei ein wenig bei einem Sturm oder einer Kastanienjause in einer der Buschenschenken regenerieren wollen. Die Aussicht: wunderbar. Man sieht rollende Hügel, viele Weingärten, auf der einen Seite hinunter ins südsteirische Tiefland – ab und zu lässt sich an klaren Tagen in der Ferne sogar der oststeirische Basaltfelsen mit der berühmten Regensburg oben drauf ausmachen. Auf der anderen Seite sieht man im Dunst der Ferne die Koralm ansteigen, an ihrem Höhenkamm blitzen weiß die Radartürme der Goldhaube, der Zentrale des Luftraumüberwachungssystems des Bundesheeres.
Am Demmerkogel selbst lockt neben den vielen Spazierwegen durch die Weingärten auch sein Abenteueerpfad.Dieses Abenteuer beginnt am Fuße des größten Klapotez der Welt. (Der Klapotetz ist eine steirische Spezialität und dient dazu, Vögel zu verschrecken, am besten stellt man ihn sich wie eine überdimensionale Ratsche aus Holz vor.) Dann geht es weiter über einen Wald und Wildlehrpfad zur ersten Station, einem Kegelplatz. Die nächste Station liegt direkt hinter der Kegelbahn – einige Fitnessübungen sollen die Wanderer aufwärmen. Die dritte Station liegt direkt hinter der größten Klapotez der Welt: Barfuß kann man einen speziell präparierten Abschnitt des Wanderweges durchqueren und raten, auf welchem Untergrund man gerade steht. In einem Labyrinth im Wald nahe der sogenannten Schmetterlingswiese kann man du den Orientierungssinn testen und versuchen, ein Labyrinth einmal mit geöffneten Augen und danach mit angelegter Augenbinde zu durchqueren. Die fünfte Station befindet sich direkt am höchsten Punkt des Demmerkogels, 671m über dem Meeresspiegel. Einst stand hier eine Aussichtswarte, von der aus der Blick – siehe oben. Und so geht es weiter von Station zu Station. Die letzte Station ist schließlich eine 55 Meter lange Murmelbahn bestehend aus mehreren Abschnitten.
Das Ende eines Demmerkogel-Tages sollte man dann in Kitzel konsumieren, einem der berühmtesten steirischen Weinorte in unmittelbarer Nachbarschaft. Und am besten sollte man in einer der vielen heimeligen Pensionen übernachten (auch zahlreiche Buschenschenken bieten Fremdenzimmer an), denn eine Nachhausefahrt könnte infolge des Weinkonsums womöglich schwierig werden. +++