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Abgeordneter reloaded: Sepp Schellhorn ist Held der Woche

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Der Neos-Politiker Sepp Schellhorn kehrt im Februar als Abgeordneter in den Nationalrat zurück – und damit aus dem selbst verordneten politischen Ausgedinge zurück in die aktive Politik. Nehmen wir es vorweg: Das ist eine gute Nachricht. Denn Schellhorn ist, unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit, kein Politiker im üblichen – also schlechten – Sinn. Er ist erstens nicht abhängig von der Politik, weil er als mehrfacher Hotelier und Gastronom sein gutes Auskommen findet. Anders als zum Beispiel Sigrid Maurer von den Grünen kann er sein Geld auch in der wirklichen Welt verdienen. Also ist die Gefahr, zum abhängigen Apparatschik zu verkommen, schon einmal minimalisiert. Das hilft, wenn man wirklich etwas bewegen möchte.

Und dass Schellhorn etwas bewegen will, immer schon wollte, steht außer Zweifel. Denn er ist erstens ein vernünftiger und zweitens ein gescheiter Mensch. Anständig – ein wirklich seltenes Merkmal für jemanden in der Politik – scheint er auch zu sein. Und er hat ein Anliegen. Als damals die Neos gegründet wurden und Schellhorn zu den ersten zählte, die sich zur neuen Partei bekannten, da konnte sich der Hotelier vor diversen Prüfungen nicht retten. Steuerprüfungen, Umweltprüfungen und so weiter – er weiß heute noch lustige Geschichten von Arbeitsinspektoren zu erzählen, die ihm für den Biogarten hinter seinem Lokal oben am Salzburger Mönchsberg eine aufwändige Beleuchtungsanlage vorschrieben, wegen der Sicherheit beim Pflanzen und Ernten und so weiter. Und von den Umweltbehörden, die ihm nach Aufstellung postwendend den Abriss derselben vorschrieben, weil sie die Insektenwelt anziehe und gefährde. Und so weiter.

Schellhorn beschäftigte, als ganz Österreich Asylsuchende beflegelte, Kohorten von ihnen aus reinem Mitgefühl in seinem Gasteiner Hotelbetrieb, er vertrat außerdem im Nationalrat stets die Stimme der wirtschaftlichen Vernunft. Er wäre jederzeit ein erstklassiger Finanzminister oder ein sehr guter Wirtschaftsminister gewesen und wäre es immer noch. Besser zweifellos als die aktuellen Amtsinhaber. Er würde dort entfesseln, wo überdimensionierte Bürokratie unternehmerisches Handeln und das Schaffen von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Erfolg behindert. Er würde ein Auge auf die Umwelt haben und ein anderes auf die Menschen. Kurz gesagt: Soweit man das aus einigen wenigen Begegnungen – der Autor dieser Zeilen hat Schellhorn mehrmals interviewt und porträtiert – sagen kann: Sepp Schellhorn ist ein Guter.

Dass er sich die Mühen und Abgründe der österreichischen Politik nun noch einmal antut, verdient Applaus. Er wird höchstwahrscheinlich ein kleines bisschen mehr Vernunft und Anständigkeit in dieses Fegefeuer der Eitelkeiten tragen, das im Parlament leider immer höher und heißer brennt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind im Nationalrat nämlich tendenziell eher nicht die Edelsten des Landes am Werk. Eher im Gegenteil. Wer Parlamentsdebatten regelmäßig verfolgt, weiß: Der Tölpelfaktor ist dort erstaunlich hoch. Schellhorn wird ihn deutlich senken. Wie gesagt – sein Entschluss zur Rückkehr verdient Applaus. Darum macht die such*stuff Redaktion ihn zum Helden der Woche. +++