Heute einmal ein wenig Lebenshilfe, damit Sie kommenden Montag morgen nichtvöllig fertig aus der Wäsche schauen, weil Sie in der Silvesternacht reichlich Alkohol hinter die Binde gekippt haben. Greifen wir doch einfach dankbar jene Tipps auf, welche die formidable Organisation “Land schafft Leben” für den Fall übermäßigen Alkoholkonsums bereit hält. Und holen wir dazu zunächst einmal etwas aus, denn ein wenig statistische Bildung schadet ja nicht – also:
Rund 107 Liter Bier und mehr als 26 Liter Wein konsumieren wir in Österreich durchschnittlich pro Kopf und Jahr. Das ist nicht nichts und ergibt immerhin 11,9 Liter reinen Alkohol, den unser Körper jährlich abbauen muss. Die Tschechen saufen mehr, die Letten auch. die Chinesen hingegen sind geradezu Waserln im Vergleich zu uns geerdeten Österreichern und Innen, die flößen sich im Jahr umgerechnet lediglich sechs Liter reinen Alkohol ein. Der weltweite Schnitt liegt bei nur 5,8 Liter. Wir sind also weltweit ziemlich gut im Saufen. Und immer um die Jahreswende laufen wir mit schöner Regelmäßigkeit zur Höchstform auf – nach den vielen Punsch-Getränken um die Weihnachtszeit kommt Silvester. Und da wird hierzulande zumeist gesoffen, was das Zeug hält.
Zumindest ist der Alkoholkonsum bei den meisten wohl ein bisschen höher als gewöhnlich. Nach übermäßigem Konsum alkoholischer Getränke ist dann aber auch oft der Kater nicht weit. Die Auswirkungen des Alkohols, die schließlich zum Hangover führen, sind vielfältig und unterscheiden sich etwa nach Menge und Art des Alkohols. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle. Frauen sind schneller betrunken als Männer. Doch jetzt die gute Nachricht: Man kann etwas dagegen tun.
Weniger trinken, natürlich. Aber wollen wir Österreicher und Innen, Bewohner jenes Landes, in dem Alkoholismus eine Art informeller Volkssport ist, wirklich so weit gehen? Da könnten wir doch gleich den Alk auf die Liste der verbiotenen Drogen setzen – wo er übrigens, würde alles mit rechten Dingen zugehen, auch hin gehörte. Es gibt noch eine weitere Möglichkeite, dem Hangover zu begegnen. Man kann ihm durch den rechtzeitigen Genuss der richtigen Lebensmittel vorbeugen. Und das geht so:
Ein richtiges Katerfrühstück zu sich nehmen, und zwar rechtzeitig. Es kann nämlich helfen, einen Kater gar nicht erst entstehen zu lassen, wenn man schon während und nach dem Alkoholkonsum viel alkoholfreie Flüssigkeit zu sich nimmt. Wasser bietet sich besonders an. Ein Reparaturseiterl, beliebte Methode talentierter Quartalsäufer, mag zwar zu einer vermeintlichen Verbesserung führen, verzögert aber tatsächlich den Abbau von Alkohol im Körper. Man fühlt sich zwar kurzfristig besser, der Alkohol muss dennoch früher oder später abgebaut werden – mit allen Katerkonsequenzen.
Nährstoffe einschneiden. auch das hilft: Neben einer ausreichenden Wasserzufuhr ist es wichtig, dem Körper am nächsten Tag Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte zuzuführen. Das können frisches Obst und Gemüse, ein Müsli mit Milchprodukten, Hülsenfrüchte, Kartoffeln oder Vollkornprodukte sein, aber auch mageres Fleisch und magerer Fisch, Gemüsesuppen oder Fleischbrühen. Dadurch wird das Defizit an Nähr- und Mineralstoffen wieder ausgeglichen. Gegen den Elektrolytverlust hilft zum Beispiel ein selbstgemachtes, isotonisches Getränk aus einem Achtelliter Apfelsaft mit einer Messerspitze Salz und Wasser auf einen Liter aufgespritzt.
Lebensmittel mit hoher Energiedichte wie Süßwaren, Nudeln, Fertiggerichte sowie stark fettige und zuckerreiche Speisen helfen eher nicht, den Kater zu verhindern. Der Heißhunger auf salzige Speisen am „Tag danach“ wirkt sich jedoch insofern positiv aus, als salzige Lebensmittel den Durst steigern und dazu führen, dass man mehr – im Idealfall Wasser – trinkt. Wer schon nach dem letzten Drink, spätestens aber vor dem Schlafengehen ein Glas Wasser zu sich nimmt, beugt der Dehydration und damit dem Kater und seinen Symptomen am besten vor.
Also, beherzigen Sie das – oder auch nicht, wenn Sie gelernter Österreicher oder gelernte Österreicherin sind. Sie werden in beiden Fällen schon sehen, was Sie davon haben. Und feiern Sie, wenn Ihnen danach zumute ist! auf jeden Fall wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr morgen Abend! +++