Ein freundlicher Nachbar erzählte mir von einem Stück Beiried, welches nun doch schon seit etwa drei Wochen in seinem Kühlschrank ruht und auf den Verzehr wartet.
Würde ich nun meinen Grill und die nötigen Beilagen zur Verfügung stellen, wäre er bereit, sagte der Nachbar, das gute Stück zu opfern. Es brauchte keine Überzeugungsarbeit, ich sagte sofort zu. Noch schnell zwei befreundete Leute angerufen – und für zwei Stunden später waren das spontane Treffen und die Instant-Grillage fixiert.
Jetzt schnell kleine Kartoffeln aus meiner Kiste herausgesucht und zum Kochen auf den Herd gestellt. Während die Kartoffel kochen Gurken raspeln und mit Dill, Knoblauch, Senf, Apfelessig, Sauerrahm und Joghurt vermischen und der Gurkensalat ist fertig. Einen Kopfsalat in eine Schüssel blättern, kurz waschen und zum Abtropfen zur Seite stellen. Eine Flasche mit Marinade steht bei mir zu Hause immer fertig im Kühlschrank, man weiß ja nie, was kommt. Und wer kommt.
Währen ich Grill und Tisch vorbereite, landet bereits der erste Gast in meinem Vorgarten. Gut so – eine kleine Hilfestellung bei den Vorbereitungsarbeiten, zu der er prompt eingeteilt wird, ist nie schlecht. Zu zweit ist das Aufdecken des Tisches mit Gläsern und Tellern schnell erledigt. Zur Installation des Bestecks hat sich die zweijährige Tochter des Gastes bereit erklärt. Mit einem Glas Prosecco in der Hand bewundern wir unsere schnelle, effiziente Arbeitsweise.
Das Stück Fleisch ist wirklich herrlich, ich lege es ohne es zu würzen auf den Grill. Die Kartoffeln kommen geschält mit Knoblauch und Rosmarin in eine Pfanne und werden hellbraun gebraten.
Bis nun das Hauptgericht fertig ist, genießen wir Antipasti und Grissini, transportieren den Salat auf den Tisch. Die Zeit vergeht und das Roastbeef ist fertig zum Servieren. Herrlich rosé gebraten und mit Zucchini und Auberginenscheiben serviert, welch ein Festschmaus. Besonders erfreut hat uns mein kleiner Gast. Das extra für sie gebratene Würstchen schob sie entrüstet zur Seite und futterte eine beträchtliche Menge vom Roastbeef.
Nach Bauernkrapfen und Milchkaffee und einigen Gläsern Wein ging der wunderschöne Nachmittag mit einbrechender Dunkelheit zu Ende.
Heute also keine Rezepte oder Kochanleitungen – stattdessen eine Aufforderung, die Zeit zu nützen und diesen goldenen Herbst mit einer Grillerei zu genießen, die die Erinnerung an den vergangenen Sommer in unseren Köpfen wach hält.
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Sonntag un bleibt mir wohl gewogen,
Euer Fritz.