Start Weekly Hero Weekly Hero – der unbekannte Konsument, der´s selbst trägt

Weekly Hero – der unbekannte Konsument, der´s selbst trägt

537
0

orf.at berichtet über einen Fall, der dem Vernehmen nach gar nicht so selten vorkommt, so steht es jedenfalls in der Geschichte:

Laut orf.at habe ein Konsument bei MediaMarkt Ware bestellt, diese als Paket auch geliefert bekommen, das Packers war jedoch bis auf die Verpackung leer. Der Konsument beschwerte sich, erstattete Anzeige bei der Polizei – sein Geld bekam er jedoch nicht rückerstattet. Erst als die Arbeiterkammer mehrmals intervenierte und mit wochenlanger Verspätung erstattete MediaMarkt dem Bericht nach den Kaufpreis. Natürlich entschuldigt sich das Unternehmen im Nachhinein, natürlich wird behauptet, man habe mit den betroffenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gesprochen, natürlich täte einem alles unendlich leid. Dass man von Anfang an kundenfreundlicher agieren hätte und das Geld gleich und unbürokratisch rückerstatten hätte können, davon sprach man bei MediaMarkt dem Bericht nach offensichtlich auch Wochen nach dem Vorfall nicht.

Man kann daraus lernen: Es ist immer noch besser, selbst in ein Geschäft zu gehen als im Internet zu bestellen – vorzugsweise in eines, in dem Kundenservice, Dienstleistungsqualität und Professionalität groß geschrieben werden. Und die gekaufte Ware vor Ort zu kontrollieren und sie dann selbst nach Hause zu transportieren. So, wie man es vor zehn oder 15 Jahren auch noch getan hat. Versandhandel ist ein wildes Business, Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenschutz folgt dort nicht immer höchsten Standards. Und wer noch keine negativen Erfahrungen mit Transportdiensten aller Art gemacht hat, möge sich bitte bei der such*stuff Redaktion melden, er oder sie gehört einer raren Spezies an, mit der wir gerne sprechen würden.

Held oder Heldin der Woche ist daher jener unbekannte Konsument, jene unbekannte Konsumentin, der oder die nach wie vor richtig Einkaufen geht – ins Geschäft, per Gespräch mit Verkäufern oder Verkäuferinnen, und der oder die sich dann das Gekaufte nicht von zu unmenschlichen Bedingungen beschäftigten und wohl auch deshalb schludrigen und nicht selten unfreundlichen Zustellern (immer sind es Männer) nach Hause liefern lässt. Wer selbst kauft und trägt, trägt etwas zum besser funktionierenden gesellschaftlichen Miteinander bei. Wer im Internet bestellt, sponsert auf lange Sicht womöglich schlechte Arbeitsbedingungen, Vereinsamung, Greißler- und Fachgeschäftssterben. So einfach ist das. +++