Alle Sommer wieder wird das idyllische Hallstatt von einer Monsterwelle von Touristen aus dem Fernen Osten überschwappt. Jetzt wehren sich die Hallstätter.
Natürlich, man könnte auch sagen: selber schuld. Schließlich verdient man in Hallstatt mit dem Tourismus aus Asien ausgezeichnet, und das schon seit vielen Jahren. Aber das heißt noch lange nicht, dass in private Gärten und sogar durch offene Terrassentüren in Wohnzimmer einfallende Chinesen oder Japaner toleriert werden müssen. Das heißt nicht, dass die Heerscharen an Bustouristen, von denen viele sich nicht zu benehmen wissen, geduldet werden müssen. Die Sache ist längst aus dem Ruder gelaufen und die wenigen Hallstätter können sich der Hunderttausenden Ankömmlinge aus Fernost nicht mehr erwehren.
Immerhin, jetzt wehren sie sich. Blockaden, Medienkampagnen und sowas weiter – Hallstatt will sich das manierenlose und ungestüme Hereinbrechen respektloser Touristenmassen nicht mehr gefallen lassen. Eine Blockade war der erste Schritt und weitere werden folgen. Das ist gut so, denn der ausufernde Tourismus zerstört nicht nur Land und Leute, er zerstört auch die Umwelt. Die unzähligen Langstreckenflüge aus Asien nach Europa, nur um die unsägliche Sound of Music Tour zu machen, müssen nicht sein. Es gibt inzwischen ja immer noch das Disney-Hallstatt im chinesischen Huizhou, wo man durch die Straßen eines detailgetreuen Hallstatt-Nachbaus marschieren kann.
Stellvertretend für die heldenhaften Hallstätter, die genug von den unverschämten Fernost-Touristen haben, kürt die such*stuff Redaktion nun, am Ende des Sommers und damit der Tourismus-Hochsaison, den Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz zum Weekly Hero. Weiter so. +++