Auf einem kleinen Hügel ein klein wenig außerhalb des Marktes Mondsee gelegen, eben dem Hilfberg, mit einen wunderschönen Blick hinunter auf den See und hinüber zur imposanten Drachenwand, liegt diese kleine Kapelle – die Wallfahrtskirchirche Mariahilf. Oder, wie der Mondseer Volksmund sagt: das Hilfbergkircherl.
Man kann um die Kapelle herum spazieren, und auf den hinunter schauen, man kann hinüber zur Drachen wand schauen, man kann auf den Ortsteil Schwarzindien und den kleinen Ort St. Lorenz unter der Drachenwand schauen – alles wunderbare Aussichten. Vom Hilfbergkircherl sieht man weit ins Mondseeland hinein, und auch weit ins Salzkammergut. Zum Beispiel hinüber auf den Schafberg. Und ganz weit hinten, an ganz klaren Tagen, da lässt sich dann womöglich sogar ein Blick auf den Dachstein erhaschen.
Innen drin ist die Kirche ein Kleinod lokaler Verliebtheit in Details und kleine Botschaften Gläubiger ans Volk da draußen. Allein schon immer Eingangsbereich ist eine kleine Fundgrube – Bilder, Zettel mit Nachrichten, eine alte Holzstiege hinauf zum Orgelbereich, Kirchenleben am Land draußen eben.
Die kleine Kirche von Mariahilf ist best of Heiraten. Üblicherweise steht die Kapelle einigermaßen verwaist oben am Hilfberg, sie dient Spaziergängern und Wanderern oder einfach nur Flaneuren als Ruhepol. Um sie herum ist ein kleiner Wiesen-Kirchhof angelegt, mit Holzbänken, ein Tischlre mit zwei Eisenstühlen steht auch da, es gibt einen Hahn mit Trinkwasser – so geht Stille, Ruhe und Einkehr. Abends höchstens, bei Sonnenuntergang, sitzen ein paar Jugendliche um die Kirche herum und tun, was Jugendliche in romantischer Stimmung an romantischen Orten eben so tun. An Sonntagen im Mai und Juni allerdings, da herrscht um die kleine Kirche herum nicht selten High-Life. Denn Heiraten im Hilfbergkircherl, das hat was. Der große Parkplatz des nahen Bauernmuseums ist dann bummvoll, das Hochzeitsvolk will seine Fahrzeuge ja irgendwo abstellen. In der kleinen Kirche selbst haben in den meisten Fällen gar nicht alle Hochzeitsgäste. Platz, sie stehen bis vor die Kirche heraus, das Tor weit offen, beim vorbeigehen hört man Fetzen der Hochzeitszeremonie heraus ins Mondseeland.
Wenn alles vorbei ist und der sonntägliche Abend wieder sein Orangerot des Sonnenunterganges über das Mondseeland legt, kommt neuerlich die Jugend. Und wenn die geht, gehört der Hof rund ums Hilfbergkricherl den nächtlichen Spaziergängern, von denen es hier einige zu geben scheint. Und er gehört den lokalen Katzen, die um die Kirche herum ihre Routen haben. Allen voran “Bärli”, die grau-weiße Katze eines nahen Hauses. Sie ist nächtens die Herrscherin am Hilfberg und die Chefin um Kircherl herum. +++