Start Siegls Senf SPÖ-Obmannwahl: Bisheriger Höhepunkt der Satireshow

SPÖ-Obmannwahl: Bisheriger Höhepunkt der Satireshow

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Und es war doch keine geniale Aktion der „Tagespresse“, was man im ersten Moment annehmen musste. Plötzlich also tatsächlich Andreas Babler als Obmann – was für ein finaler Twist im Plot einer mehrmonatigen SPÖ-Satireshow. Und wenn ORF-Journalist Thür nicht hartnäckig nachgefragt hätte, warum 316 und 279 Stimmen insgesamt 596 ergeben sollten? Hätte die SPÖ dann den „falschen“ Parteichef gehabt, ohne es selbst jemals zu bemerken? Wobei – vielleicht wird sie es nach der nächsten Nationalratswahl bedauern, noch einmal nachgerechnet zu haben.

Als Erklärung für die Peinlichkeit des Jahrzehnts gab die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, an, die Spalten mit den Namen seien vertauscht worden. Warum war dann das neue prozentuelle Ergebnis nicht spiegelverkehrt zum Samstag? Offensichtlich sind neben dem von Martin Thür monierten Fehler noch zwei Stimmzettel neu aufgetaucht. Das fiel aber in der 19-köpfigen Kommission ebenso niemandem auf.

So gammelten die Stimmzettel zwei Tage lang irgendwo in der Löwelstrasse auf einer Palette herum, bevor sich Grubesa Martin Thür vom Hals schaffen wollte, alleine (sic!) noch einmal auszählte, und so die SPÖ-Parteigeschichte neu schrieb. Die Prozentzahlen stimmten zwar wieder nicht, da sie sich einmal auf abgegebene und einmal auf gültige Stimmen bezogen, aber auch schon egal. So viele Peinlichkeiten leistet sich sonst höchstens ein FPÖ-Parteichef unter Einfluss locker machender Substanzen. Und auch das nur, wenn er glaubt unbeobachtet zu sein.

Einfache Frage: Würden Sie einer Partei, die bei einem enorm wichtigen Parteitag .. abgegebene Stimmen nicht richtig zuordnen kann, und erst durch das Nachfragen eines ORF-Journalisten wegen einer kleineren Panne auf die Katastrophe aufmerksam wird, zutrauen, ein Bundesbudget mit 11-stelligen Zahlen auf 3700 Seiten richtig zu rechnen? Eben.

Auf die SPÖ kann man eben nur zählen, wenn man Satiriker oder FPÖ-Parteichef ist. Die SPÖ ist nun angezählt, aber man muss trotzdem weiter mit ihr rechnen. Nicht nur, weil sie das selbst nicht mehr kann. „Ich werde mich nicht an der Häme beteiligen“, sagte Herbert Kickl. So weit ist es also mit der SPÖ schon gekommen. Das Publikum wartet jedenfalls auf voller Spannung auf die nächste überraschende Folge der Polit-Show. Im Vorfeld des neuen Sonderparteitages vielleicht noch ein Video von Andreas Babler –  der Satire Partei Österreich fällt sicher was ein. +++

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