Es ist eine andere Welt, hier herinnen, in der innersten Innenstadt von Graz zwar, aber dennoch ausgeschlossen vom Lärm der Stadt. Die Alte Universität, ohnehin schon ein Kleinod städtischer Romantik voller Beschaulichkeit und alter Schönheit, birgt einen ganz besonderen Innenhof. Draußen Verkehr, innen Ruhe. Hier wohnen Menschen.
Und sie haben ihren Hof zu einer Oase der Pflanzen gemacht. Hier ist es – Achtung, ein wenig Goethe jetzt – als hätte das Grüne die Erde still geküsst. Alles wuchert, gerade im Mai, alles blüht, dazwischen weisen Pflasterquader den Weg. Kein großer Innenhof ist es zwar, mit dem man es hier zu tun hat, aber immerhin: Es gibt einige beschauliche Plätzchen zum Sitzen, einen kleinen Brunnen, viel Schatten, viel Grün, und von oben werfen ein paar Residents wohlwollende Blicke in ihren Hof auf dessen Besucher.
Denn auch das ist besonders: Der Hof steht theoretisch der Öffentlichkeit zum Besuch frei. Durch die tagsüber geöffneten Tore der Alten Universität kann man um eine Ecke in diese stille Welt der Losgelöstheit von städtischem Trubel eintauchen. Wenn man weiß, dass es sie gibt. Nicht einmal die Grazerinnen und Grazer wissen das, die Touristen schon gar nicht. Daher stört kaum jemand die Minuten des Innehaltens der Eingeweihten. Ein echter Geheimtipp, ein feiner Hinweis auf diese verborgene Innenhof-Schönheit in der an verborgenen Schönheiten so reichen steirischen Landeshauptstadt Graz. +++