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Verena Altenberger ist Heldin der Woche

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2022 wurden die österreichischen Filmpreise noch im niederösterreichischen Schloss Grafenegg bei Krems verliehen, das ein bedeutender Schauplatz für Kulturveranstaltungen verschiedenster Art ist. Damit ist jetzt Schluss: Die Akademie des Österreichischen Films hat vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass man die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich mit sofortiger Wirkung beenden werde. Grund: Die Koalitionsregierung in St. Pölten, in der die ÖVP unter Landeshauptfrau Johanna Mike-Leitner nun mit der am rechten Rand stehenden FPÖ unter Udo Landbauer zusammenarbeitet. Die Auswirkungen auf die Filmpreis-Gala 2023: Sie findet woanders statt. “Bis auf weiteres”, sagt eine Sprecherin der Filmakademie. Auch andere Filmpreisverleihungen wird es in Niederösterreich nicht mehr geben, solange die FPÖ unter dem nicht nur von der Liederbuchaffäre in Sachen Vorwürfe der Nähe zum Nationalsozialismus kompromittierten Landesparteichef Udo Landbauer in der Regierung ist.

“Mit diesen Menschen wollen wir die Zusammenarbeit nicht fortsetzen”, präzisierte Verena Altenberger, die Präsidentin der Filmakademie, gegenüber dem ORF: „Wir finden, dass die Regierungskoalition in Niederösterreich Menschen Verantwortung in die Hände legt, die nicht voll umfänglich demokratisch handeln, die rassistisch und fremdenfeindlich handeln.“

So geht Anstand, so geht Rückgrat. Was der ÖVP Niederösterreich fehlt, beweisen damit Vertreter der österreichischen Kulturschaffenden. Stellvertretend für sie alle macht die such*stuff Redaktion daher Verena Altenberger zur Heldin der vergangenen Woche. Dass die ÖVP in Person ihres aktuellen Landesgeschäftsführers Bernhard Ebner den Ausdruck der Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit der Zivilgesellschaft, repräsentiert in diesem Fall durch die Filmakademie, mit dem Vorwurf des ” bedenklichen Zeugnis eines mangelnden Demokratieverständnisses” kontert, beweist nur, wie dringend es solcher Artikulationen der Zivilgesellschaft bedarf. Es mangelt wohl eher der ÖVP an Demokratieverständnis.

Bravo jedenfalls, Verena Altenberger – und bravo, Akademie des Österreichischen Films. +++