Start Austria Unknown Die “Seewiesn” hinten drin am Altausseersee

Die “Seewiesn” hinten drin am Altausseersee

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Die neue Gastronomie aus dem Matschitz-Imperium …

Früher einmal, da war das womöglich der romantischste Platz Österreichs. Dann kam James Bond und sprengte die alte Jagdhütte in die Luft – zum Glück nur im Film. Aber auch der mittlerweile verstorbene Milliardär Dietrich Mateschitz gab sich die Ehre und baute in unmittelbarer Nachbarschaft, direkt am Rande der schönen, unberührten Hochmoor-Landschaft, ein pompöses Gasthaus hin – zwar im Ausseerstil, um das Schlimmste zu verhindern, doch mit Riesenterrasse, Schiffs-Anlegestelle und dem üblichen Traritrara einer touristischen Gastronomie. Dass Die Kellner und Kellnerinnen Ausseer Tracht tragen, täuscht kaum über die unpassende Anwesenheit des großen Dingsbumses in diesem landschaftlichen Kleinod Österreichs hin.

… und zum Vergleich das alte, romantische Jagdhaus.

Die Rede ist von der “Seewiesn”, wie die Altausseer zum letzten Zipfel ihres Altausseersees, ganz hinten drin, eingezwängt zwischen Trisselwand, Totem, Gebirge und Loser, sagen. Ein Juwel im an sich schon juwelenhaften Ausseerland. Die Seewiese, das ist Stille und Tradition, Schönheit und Ruhe, Wasser und Wiese – das ist einfach alles, was das Ausseerland ausmacht, das zweifellos die schönste Region der schönsten Region Österreichs ist, des Salzkammergutes nämlich. Hier ist es, als hätte Gott seine Erde einmal mit Inbrunst und leidenschaftlich geküsst.

So geht schön: die alte Hochmoorlandschaft hinten drin in der Seewiesen, und vorne plätschert der Altausseersee vor sich hin.

Man kann mit dem Schiff anreisen, eine 20-Minuten Fahrt von der Altausseer Anlegestelle längsseits über den See ist es dann, aber viel besser ist ein Spaziergang: Start in Altaussee, vorbei am Prachtbau der Seevilla, über das Brückerl, welches die Altausseer Traun quert, vorbei an kleinen Holzhäuschen und mitten durch eine pittoreske kleine Blumenpracht, das Strandcafé passieren, und dann die gut drei Kilometer immer das Seeufer entlang, immer unter dem Dach des Waldrandes, nach hinten in die Seewiesn. Dort jausnen, lieber in der alten Jagdhütte als im neuen Mateschitz-Gasthaus, dann auf der anderen Seite den etwas kürzeren Weg den Fuß des Losers entlang, auf der linken Seite immer den See, zurück in den Ort. Vier Stunden ist man unterwegs, wenn man sich Zeit lässt, was zu empfehlen ist. Wer will, kann im Sommer jederzeit und praktisch überall ins Wasser springen. Geheimplatzerl ist ein kleines, altes Mühlhaus kurz vor der Rückkehr nach Altaussee. Aber es gibt hier eigentlich viele wunderbaren Geheimplatzerl – alle können sich eins aussuchen. Nur Achtung – wir reden vom Altausseersee, also von einem Gebirgsgewässer: Schön ist er immer, kalt aber auch.

Wie gesagt: Der berühmte James Bond war hier und rührte ordentlich um – im Film “Spectre” fand Daniel Craig im – fiktiven – Keller der Jagdhütte einen Bösewicht und ließ danach gleich das ganze Holzhaus in die Luft fliegen. Seither ist alles nicht mehr so beschaulich wie früher, denn die Touristen – eh schon wissen. Aber immer noch gilt: Wenn Österreich irgendwo wunderbar ist, dann hier: in der Seewiesn am Altausseersee im Ausseerland im Salzkammergut in der Steiermark. Schöner geht es einfach nicht mehr, nirgendwo im Staate. +++