Wie eine weiße Kapelle duckt es sich an den Abhang unter der Kanonenbastei der Burg oben am Grazer Schlossberg, minimal, unauffällig, als wäre es ein Teil der gesamten Anlage. Doch Eingeweihte wissen: Das Stracke-Häuschen mit seinen terrassierten Gärten am Steilhang rundum ist ein kleines, feines Juwel. Dort sitzen und auf die Grazer Altstadt hinunter schauen, das ist best of Aussicht.

Touristen finden ihren Weg kaum hierher, die werden schon vorher abgefangen, zwei- oder dreihundert Meter weiter vorne, vom Uhrturm. Oder vom Aiola Upstairs, dem stylischen Café mit den versenkbaren Glaswänden, von den ausladenden Herbersteingärten. Und – immer präsent am Schlossberg – dem umwerfenden Blick auf die Grazer Altstadt, deren mittelalterliche Dachlandschaft als europäisches Kulturdenkmal strengstens geschützt ist. Zum Starcke-Häuschen finden hauptsächlich Einheimische, jedenfalls Ortskundige ihren Weg. Sie sitzen dann vor dem Mini-Haus, direkt am Hang, es gibt guten Kaffee, Mehlspeisen, und auch sonst allerlei kulinarische kleine Köstlichkeiten. Mittlerweile, seit Patron Milivoj Novad das Regime hier übernommen hat, verbirgt sich im edlen, kleinen Gemäuer sogar ein Gourmet-Restaurant.

Im Sommer jedenfalls ist das Starcke-Häuschen sicher einer der allerbesten Geheimtipps, die Graz für Einheimische und Besucher bereit hält. Und eines noch: Die Anreise, die ist erstklassig – wenn man will. Entweder zu Fuß die rund 400 Stufen der Grazer Schlossbergstiege hinauf und dann ein halbsteiles sowie wenig später ebenes Wegerl entlang. Oder mit dem Lift im Berginneren zum Uhrturm und dann eben dieses Wegerl zu Fuß weiter. Oder mit der Schlossbergbahn hinauf zur Bergstation plus einen kurzen Fußweg leicht bergab zum Häuschen hinunter. Wofür auch immer man sich entscheidet – das hat was. +++