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Mann der Woche: Gesundheitsminister Johannes Rauch

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Die Geschichte der Fehler, die heimische Politiker im Umgang mit der Corona-Pandemie begangen haben, ist – sieht man vielleicht von den ersten zwei, drei Monaten ab – eine kaum enden wollende. Vor allem die Gesundheitsminister, allesamt von den Grünen, haben sich in diesen bisher knapp drei Jahren der Pandemie kaum je mit Ruhm bekleckert. Ihre persönliche Corona-Story ist jene einer permanenten Überforderung. Am anschaulichsten das Beispiel des ersten grünen Pandemie-Gesundheitsministers Rudolf Anschober: Wiederkehrend verfassungswidrige Erlässe, nicht wenige wurden mit Zeitverzögerung von Höchstgerichten aufgehoben oder für nichtig erklärt. Im TV konnten Bürgerinnen und Bürger den Verfall des ganz offensichtlich zu sehr geforderten Ministers live miterleben. Immer fahriger seine Auftritte, immer wächsener sein Teint, immer hilfloser die Inhalte. Bis schließlich ein angeblicher Tinitus – angesichts der persönlichen Geschichte des Ministers könnte man vermuten, es handelte sich womöglich um ein beginnendes neuerliches Burnout – den gelernten Volksschullehrer zum Rückzug zwang. Bereits einmal, damals noch als oberösterreichischer Landesrat, hatte sich Anschober als zu wenig resilient für den Knochenjob eines Regierungspolitikers erwiesen und sich krankheitshalber in eine lange Auszeit zurückziehen müssen.

Sein Nachfolger Wolfgang Mückstein, im Zivilberuf Arzt, erwies sich dann als so gut wie überhaupt nicht geeignet für den Job des Gesundheitsministers. Skurrile Fernsehauftritte, erratisches Agieren, neuerlich fragwürdige Erlässe (was allerdings natürlich vor allem der Beamtenschaft seines Hauses anzulasten ist) – nach nicht einmal einem Jahr im Amt trat auch dieser überforderte Gesundheitsminister zurück. Er schob sein Scheitern auf die Sicherheit der Familie, die er nicht mehr gewährleistet sah.

Um einem Nachfolger Platz zu machen, der ab seinem ersten Tag im Amt in deutlich weniger Fettnäpfchen trat als die beiden Vorgänger, der deutlich weniger Fehler machte, der deutlich souveräner agiert. Soeben erklärte Johannes Rauch, angesichts der Entwicklung der Pandemie demnächst sämtliche Corona-Gesetze außer Kraft zu setzen. Das war nicht nur längst überfällig – durch die Impfung und die vielen Erkrankungen ist die Bevölkerung ausreichend immunisiert, außerdem hat das Virus seinen natürlichen Weg genommen und wurde ungefährlicher. Es ist vor allem eine immer noch mutige Entscheidung angesichts der vielen Befindlichkeiten und Stimmungslagen, die es zu diesem Thema in der Bevölkerung gibt. Die Überängstlichen auf der einen und die schwurblerischen Verschwörungstheoretiker auf der anderen Seite haben tiefe Gräben ins gesellschaftliche Miteinander gerissen, die Politik hat es leider zugelassen.

Dabei braucht es in solchen Krisen Politiker, die einen klaren Weg vorgeben und sagen, was Sache ist. Damit man ihnen auch folgen kann. Klare Ansagen – selbst wenn sie womöglich falsch sind – verhelfen den Menschen zu notwendiger Orientierung. So agiert man in Krisenzeiten. Schwanken, Zögern, Zaudern, Hinsichteln und Rücksichteln – wie Anschober und Mückstein es betrieben haben – verunsichern die Menschen hingegen und bereiten den Boden für Spaltpilze auf. So agiert man in Krisenzeiten eben genau nicht.

Auch – oder gerade weil – bei der aktuellen Schwarz-Grünen Regierung kaum ein Ansatz echter Krisenbewältigungskompetenz zu erkennen ist, nötigt die nunmehrige klare Ansage Rauchs Respekt ab. Es ist übrigens nicht das erste Mal: Unter seiner Ägide als Gesundheitsminister wurde auch die unsinnige Impfpflicht, die er noch seinem Vorgänger verdankte, abgeschafft. Und in seine Amtszeit fiel bereits die de-facto-Entscheidung der Regierung, das Virus nun nicht mehr auf Teufel komm raus mit Lockdowns und Verboten zu bekämpfen, sondern es nach schwedischem Vorbild mehr oder weniger durchrauschen zu lassen und auf Eigenverantwortung der Menschen zu setzen. Gemeinsam mit der Impfung der Grundstein für die heutige Herdenimmunität der Bevölkerung.

Egal, wie man zum gelernten Bankkaufmann und Sozialarbeiter Rauch also stehen mag, er ist zumindest ein Mann der eindeutigen Ansagen. Und er ist offensichtlich auch bereit, sie umzusetzen, wenn er von ihrer Richtigkeit überzeugt ist. Das ist viel mehr, als man von irgend einem anderen aktuellen Regierungsmitglied sagen kann. Darum bekommt Johannes Rauch diesmal Applaus und den wöchentlichen Ehrentitel “Weekly Hero” von der such*stuff Redaktion verliehen. +++