Fritz Poppmeier, öffentlichkeitsscheu, sportlich, erfolgreicher Manager, im such*stuff Kurzporträt: Der gebürtige Grazer leitet seit knapp zwei Jahren Spar, einen der beiden großen Handelskonzerne in Österreich.
Eigentlich heißt der neue Vorstandsvorsitzende im Spar-Konzern, der seinen Job zum Jahreswechsel von 2020 auf 2021 antrat, mit Vornamen Friedrich. Doch seit jeher sagen alle “Fritz” zu ihm. Wie bereits zu seinem Vater, der in den 1970er-Jahren Mitbegründer der Spar Österreichische Warenhandels AG war und 2019 verstarb. Vor knapp zwei Jahren übernahm der Sohn im dynastisch geführten Konzern das Ruder. Gerhard Drexel, der bisherige Boss der Gruppe, die jeweils von einem Vertreter aus den Eigentümerfamilien geleitet wird, trat damals mit 65 Jahren in den Ruhestand und folgte einer Konzernregel, nach der bei dieser Altersgrenze Schluss sein muss. Mit dem um zehn Jahre jüngeren Poppmeier steht nun erstmals in der Neuzeit der Handeslbranche einer der Poppmeiers ganz oben an der Spitze.
Eloquenter Sportler
Der eloquente Poppmeier, privat selten um eine Antwort verlegen, trat bisher in der Öffentlichkeit eher wenig auf, ist sogar höchst öffentlichkeitsscheu. Doch ein paar Dinge weiß man über ihn: Der gebürtige Grazer, der in der Steiermark seine Kindheit sowie am Lichtenfelsgymnasium die Schul-und und an der Karl Franzens Universität die Studienzeit verbracht hat, lebt mit der Familie zurückgezogen in Salzburg, wo der Spar-Konzern seine Zentrale unterhält. Poppmeier ist mit der Finnin Tiina verheiratet, das Paar hat drei Kinder. Wie bereits sein Vater absolvierte Fritz Poppmeier junior ein Jus-Studium, mehr als ein Vierteljahrhundert lang war er im Spar-Konzern tätig, zwischen 1999 und Ende 2019 in einer Vorstandsfunktion. Die spärlichen öffentlichen Auftritte werden hauptsächlich mit Sicherheitsgründen erklärt,.
Der aktuelle Spar-CEO ist allem Anschein nach ein zäher und zielstrebiger Mann. In jungen Jahren war er erfolgreicher Sportler, spielte in der Werks-Jugendmannschaft des mittlerweile verschwundenen Kessel- und Brückenbauunternehmens Waagner-Biró Handball und wurde mit der Mannschaft seines Gymnasiums sogar steirischer Schülermeister. Er boxte eine Zeit lang hobbymäßig und hatte später vor allem als Golfer beachtliche Erfolge zu verzeichnen: Poppmeier wurde österreichischer Staatsmeister und gewann als Amateur im Jahr 1993 sogar ein Profigolf-Turnier. Sportlich trainieren konnte er unter anderem auch zu Hause. Im nach außen unscheinbaren, nach innen jedoch weitläufigen Elternhaus in der Grazer Münzgrabenstraße gab es einen eigenen Turnsaal.
Bei Spar trat Poppmeier die Konzernführung in einer schwierigen, wenngleich erfolgreichen Phase des Unternehmens an. Der Konzern, der knapp Zehntausende Mitarbeiter beschäftigt, ist wie der gesamte Lebensmittelhandel in Österreich durchaus ein Profiteur der Covid-19-Pandemie, weil die Menschen mehr für zuhause einkaufen müssen. Allerdings musste man sich in den vergangenen Wochen rechtfertigen, weil vor allem Interspar-Märkte während des Lockdowns auch Produkte anboten, die nicht zum täglichen Lebensbedarf gehören, während die Fachhändler schließen mussten. Poppmeiers Vorgänger Gerhard Drexel ist übrigens heute Spar-Aufsichtsratsvorsitzender. +++