Das tut sich diese Woche in der Welt: 31.10. bis 6.11.
1. NOVEMBER: MAJURO | MARSHALLINSELN
Auf den Marshallinseln im Pazifik jährt sich Montag ein zweifelhafter Jahrestag: Am 1. November vor 70 Jahren wurde die erste Wasserstoffbombe durch die UNO gezündet. Der Sprengsatz mit dem Namen “Mike” wies eine Sprengkraft von zehn Megatonnen auf und war rund 700 mal so stark wie die Atombombe von Hiroshima. Sie richtete auf dem Pazifik-Atoll verheerende Schäden an, so verschwand etwa die Insel “Elugelab” völlig, an ihrer Stelle entstand ein kilometerlanger unterirdischer Krater. Nur wenige Monate später zündeten auch die UdSSR ihre erste Wasserstoffbombe zu Testzwecken. Bereits am 31. Oktober, also dem Tag vor der Zündung, finden auf den Marshalliunseln Mahn- und Gedenkveranstaltungen statt. Die Republik im Pazifik will mit ihren rund 53.000 Einwwohnern bereits am Montag des Ereignisses gedenken. +++
2. NOVEMBER: NEW YORK CITY
In New York tritt am Dienstag die UNO-Vollversammlung zu einer Sitzung zusammen, in der über das Embargo der USA gegen Kuba diskutiert werden soll. Wie jedes Jahr seit Jahrzehnten wird Kuba dabei auch heuer wieder eine UNO-Resolution für die Aufhebung des Embargos verlangen, das noch aus den 1960er-Jahren stammt. Jedenfalls hat der kubanische Außenminister Bruno Rodriguez Parrilla das in der vergangenen Woche bereits angekündigt. +++
3. NOVEMBER: PEKING
Seltener Besuch: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz macht sich nach China auf und wir dort am Mittwoch auf den neuen, alten chinesischen starken Mann Xi Jinping treffen, dessen Amtsperiode als Staatschef und oberster KP-Repräsentant eben erst um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Thema des Staatsbesuches sind natürlich in erster Linie die beiden großen Krisenherde der Welt: der Ukraine-Konflikt und die bislang neutrale Position Chinas einerseits sowie die zunehmenden Drohgebärden der Chinesen gegenüber dem abtrünnigen Taiwan, das China wieder heim ins kommunistische Reich holen will. Dass Scholz bei seiner Mission ein Einschwenken Chinas in beiden Fragen auf einen westlicheren Kurs erreichen könnte, gilt als völlig ausgeschlossen. Zu Hause in Deutschland wird der Kanzler und ehemalige Bürgermeister Hamburgs heftig dafür kritisiert, dass er eine 25-prozentige Beteiligung Chinas an einem Containerterminal des Hamburger Hafens ermöglicht hat. Scholz wird also bei seiner Reise unter genauester Beobachtung der deutschen Innenpolitik stehen. +++
6. NOVEMBER: SHARM EL SHEIKH
Am Samstag beginnt im ägyptischen Badeort Sharm el Sheikh der aktuelle Weltklimagipfel – unter österreichischer Beteiligung. So wird unter anderem Bundespräsident Alexander Van Der Bellen vor Ort sein und mit den tausenden politischen und wirtschaftlichen Delegierten diskutieren. Eigentlich war die Mega-Konferenz bereits für das Jahr 2021 geplant, wurde jedoch wegen der weltweiten Corona-Krise auf November 2022 verlegt. Sie ist für insgesamt 12 Tage anberaumt, insgesamt nehmen 197 Nationen teil. Dazu kommen noch zahllose sogenannte Beobachter: überwiegend internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen, von denen es mehr als 3.000 gibt. Wegen der Anreise dieser Teilnehmer aus aller Welt gilt die Weltklimakonferenz inzwischen selbst als großer Klimasünder. Die Weltklimakonferenz ist in erster Linie dazu da, die Erreichung des Weltklimazieles zu ermöglichen, die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius. Bislang hinkt die Welt jedoch weit hinter diesem Fahrplan zurück. +++
Das tut sich diese Woche in Österreich: 31.10. bis 6.11.
31. OKTOBER, LANDESWEIT: WELTSPARTAG
Jedes Jahr ist es am letzten Oktobertag wieder soweit, werden die Österreicher und Österreicherinnen zum Weltspartag in ihre Bankfililen gerufen. Die Bedeutung dieses Tages sinkt allerdings – spätestens seit der vergangenen Niedrigzinsphase, die den Sparguthaben der Bevölkerung ein wenig zu gesetzt hat. Und die hohe Inflation wird ein Weiteres zum Niedergang des Weltspartages beitragen, weil Geld auf der Bank an Wert verliert und die eigene Kaufkraft senkt. Trotzdem sind die Österreicher und Österreicherinnen immer noch ein Volk von Sparern, zumindest im internationalen Vergleich. So betrug die Sparsumme (netto) der privaten Haushalte in Österreich im Jahr 2021 gesamt immerhin knapp 27 Milliarden Euro. Nach wie vor ist das Sparbuch die beliebteste Anlageform. Die Österreicher haben ihr Finanzvermögen in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt. Das Finanzvermögen der Bevölkerung ist laut einer Information des industrienahen Wirtschafts-Thinktanks “Agenda Austria” seit Mitte der 1990er-Jahre von unter 300 auf mehr als 700 Milliarden Euro angestiegen. +++
2. NOVEMBER, MAILAND: SCHAFFT SALZBURG DEN AUFSTIEG?
Schaffen sie es auch heuer wieder? Für die Fußballer von Red Bull Salzburg ist das letzte Spiel in der Gruppenphase der champions League das entscheidende. In Mailand treffen dien Kicker auf das Starensemble des AC Milan – und benötigen einen Sieg, um dann im kommenden Jahr in der Play-Off-Phase der Champions League weiter mit dabei zu sein. Ein Unentschieden würde die Salzburger zum Umstieg in die Europa League berechtigen, wozu selbst eine Niederlage noch reichen könnte, wenn Mitbewerber Dinamo Zagreb gleichzeitig in London nicht gegen Gastgeber FC Chelsea gewinnt. +++
3. NOVEMBER, WIEN: SPANNUNG IM U-AUSSCHUSS
Es wird endgültig spannend: Thomas Schmid , dessen Chat-Nachrichten auf seinem beschlagnahmten Mobiltelefon überhaupt erst zur Einrichtung des parlamentarischen ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses im Parlament geführt hatten, wird nach monatelangem Tauziehen eben dort persönlich erscheinen und Aussagen. Zuletzt hatte Schmid erst vor zwei Wochen für Aufregung gesorgt, indem er Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka gegenüber der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft schwer belastet hatte, um im Gegenzug als Beschuldigter in künftigen Gerichtsverfahren des Status eines Kronzeugen und damit möglicherweise Straffreiheit zu erhalten. Der frühere ÖBAG-Chef Schmid hatte sich bisher den Ladungen des U-Ausschusses entzogen oder war ihnen jedenfalls nicht nachgekommen, diesbezüglich ist über ihn bereits eine empfindliche Geldstrafe verhängt worden. Für alle Genannten gilt im Übrigen die Unschuldsvermutung. +++
4. NOVEMBER, ST. PÖLTEN: LANDESKULTURPREISE
Am Freitag lädt das Land Niederösterreich im Festhaus von St. Pölten zu einer großen Gala zwecks der Verleihung der diesjährigen Landeskulturpreise – unter Anwesenheit von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Vergeben werden die Kulturpreise des Landes Niederösterreich bereits seit dem Jahr 1960. Pro Sparte werden jeweils zwei Anerkennungspreise zu je 4.000,- Euro sowie ein Würdigungspreis zu 11.000,- Euro verliehen. Vergeben werden die Preise in den Sparten Architektur, Medienkunst, Musik, Literatur, Bildende Kunst, Erwachsenenbildung sowie Volkskultur. +++