Die Tiroler Landtagswahl ist geschlagen und sie brachte einen klaren Verlierer: Die ÖVP musste 9,6 Prozentpunkte Verlust hinnehmen, was ihren Anteil an der Wählerschaft um fast ein Viertel reduzierte. Das war mit Abstand das historisch schlechteste Ergebnis für die Tiroler Volkspartei. Dennoch brandete Jubel auf, als man die erste Hochrechnung im ORF sah.
In die ZiB2 zu Armin Wolf schickte man dann den langjährigen Büroleiter von Landeshauptmann Günther Platter und nunmehrigen Staatssekretär im Finanzministerium, Florian Tursky. Spitzenkandidat Anton Mattle war vermutlich zu diesem Zeitpunkt zu sehr mit Feiern beschäftigt. Tursky sprach dann von einer „unglaublichen Aufholjagd“ und von „einem unerwartet starken Abschneiden der Volkspartei“. Da muss man ja in der Tiroler ÖVP hoffen, künftig nicht noch ein oder gar zweimal „so unerwartet stark“ abzuschneiden und ein Viertel der Wähler zu verlieren, denn dann läge man bereits unter 20 Prozent.
Aber auch die Tiroler SPÖ fuhr mit einem Plus von 0,2 Prozentpunkten und dem Verlust des zweiten Platzes an die Freiheitlichen angesichts einer fast kollabierenden ÖVP nicht gerade ein berauschendes Ergebnis ein. Landesgeschäftsführer Lukas Matt sprach dann ebenso von einer „Aufholjagd“, die die SPÖ erfolgreich absolviert habe. Das Abrutschen von der zweitstärksten zur drittstärksten Kraft bedeutet nun also „Aufholjagd“.
Wahlkampfspezialisten nennen diese Taktik „Expectation Management“. Je tiefer man vorher die Erwartungen ansetzt, desto leichter kann man sich am Wahlabend als Gewinner darstellen, lautet das Kalkül. Dazu helfen vor allem bestellte Umfragen, möglichst mit kleinen Befragtenzahlen, die einem vor der Wahl desaströse Ergebnisse voraussagen. So misst man sich nicht mehr am letzten Wahlergebnis, sondern vor allem an der selbst aufgestellten Hürde, die möglichst unter Erdbodenniveau positioniert wurde.
Manchmal wundert man sich noch immer, mit welcher Konsequenz staatstragende Parteien an der Politikverdrossenheit breiter Bevölkerungsschichten arbeiten. +++
Diese verlogene Schwarzen, es wäre besser, die würden überhaupt nicht mehr kandidieren und Österreich nicht mehr mit ihrer Präsenz belästigen.